Behandlungsanlässe
Aktuelle berufliche oder private Belastungssituationen können sich zu persönlichen Krisen mit Sorgen vor einem Zusammenbruch zuspitzen und Symptome wie Ängste, eine niedergedrückte oder gereizte Stimmung, Gefühle des Ausgebrannt-Seins oder psychosomatische Beschwerden verursachen. Auch Partnerschaftskrisen oder die Bewältigung von Lebensaufgaben wie die Ablösung von den Eltern bzw. der Eltern von den Kindern, Probleme der Berufswahl, die Partnerwahl, ein unerfüllter Kinderwunsch, eine unerwünschte Schwangerschaft oder die Pflege von Angehörigen können psychische Störungen auslösen.
Besonders erschütternd und häufige Behandlungsanlässe sind psychische Erkrankungen durch den Verlust von Angehörigen und Freunden, schwere Erkrankungen oder bleibende Einschränkungen nach Unfällen. Auch psychische Bindungs-Traumatisierungen, Kindesmisshandlung, Vernachlässigung, emotionale Kälte in Kindheit und Jugend oder unvorhergesehene Traumata wie schwere Unfälle, Vergewaltigung, ein Überfall oder Naturkatastrophen führen häufig zu psychotherapeutisch behandlungsbedürftigen Traumafolgestörungen.
Dauert eine Belastungssituation zu lange an oder ist sie zu intensiv, nehmen negative Gefühle überhand. Symptome entwickeln sich. Es kann zu einer psychischen, psychosomatischen oder somatopsychischen Störung kommen, die sich in psychischen und körperlichen Symptomen und/oder in Störungen der zwischenmenschlichen Beziehungen äußert.
Damit eine Psychotherapie als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen bzw. der Beihilfe übernommen wird, muss als wichtigste Voraussetzung eine "seelische Krankheit" aus der ICD-10-Liste vorliegen, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erarbeitet wurde und im deutschen Gesundheitssystem verbindlich ist. Häufige seelische Krankheiten nach der ICD-10 sind in alphabetischer Reihenfolge: